Die Digitalisierung hat unsere Kultur in fast jedem Bereich verändert – ganz besonders auch im Bereich der Musik. Wie Musik gemacht, verkauft, konsumiert und wahrgenommen wird, hat sich innerhalb der letzten 30 Jahre komplett verändert. Größtenteils brachte diese Entwicklung Vorteile mit sich, aber einige Mankos gibt es natürlich auch.
Wer kennt noch Schallplatten?
Noch vor einer Generation mussten Leute, die ihre Lieblingsmusik hören wollten, sich einen Schallplattenspieler und Schallplatten kaufen. Zweifellos war das ein schönes Zeitalter, welches seine besonderen Reize hatte, aber in den 90ern waren die Schallplattensammlungen bereits Nostalgiegut, und man begann, stattdessen CDs zu sammeln. Die Ära der CD war jedoch noch kürzer als die Zeit der Schallplatte, denn um die Jahrtausendwende kamen die MP3-Player auf: kleine, tragbare Geräte, die nicht nur große Mengen von Musik abspeichern konnten, sondern auch abspielen.
… als MP3-Player schon wieder out waren
Der Musikfan aus dieser Zeit hatte also schon nicht mehr einen Schrank voller CDs, sondern eine mehr oder weniger gut sortierte Sammlung von MP3 Audiodateien, auf der Festplatte des Computers. Als dann die ersten Handys kamen, konnte man diese als MP3 Dateien gespeicherten Lieder und Alben auch vom Handy aus abspielen. Und heute? Heute benutzt man immer noch das Handy zum Musikhören, aber es handelt sich dabei längst um ein internetfähiges Smartphone, und die Musik wird per App gestreamt – wie zum Beispiel durch Spotify oder Amazon Music.
Livemusik als Wohnzimmerkonzert
Auch die Welt der Live Musik hat sich durch die Digitalisierung revolutioniert: man muss heute nicht immer ein Ticket kaufen und in eine Konzerthalle fahren, um eine Band oder einen Künstler live performen zu sehen. Besonders in Pandemiezeiten wurden vor allem Live Stream Konzerte ungemein beliebt: Bands spielten in ihren Wohnzimmern Konzerte und ließen die Fans (ebenfalls in ihren Wohnzimmern) über verschiedene Social Media Kanäle direkt an der Party teilnehmen. Fans aus der ganzen Welt versammeln sich, tauschen sich aus, fühlen sich nicht nur durch die Musik unterhalten, sondern nehmen auch das berauschende Gefühl mit, einer Community zugehörig zu sein. Und für die Musiker selbst ist die Erfahrung des digitalen Konzerts eine ideale Möglichkeit, den Fans auf Augenhöhe als authentische Menschen zu begegnen – ohne Bühnenabsperrung und Security dazwischen.
Digitale Verbundenheit kennt keine Grenzen
Gerne werden solche Live Stream Konzerte dann hinterher auch als Video bei Youtube hochgeladen, sodass Fans immer und überall „aufs Konzert“ gehen können. Die Schönheit daran ist, dass sich solche Live Stream Shows auch gerne einmal sehr spontan und aus einer Jam Session heraus entwickeln können. Fans uns Musiker können sich so näher kommen, als es jemals zuvor möglich war. Natürlich ersetzt kein Online Live Stream den „real Deal“ eines echten Konzertes mit Bühne, Tanzen in der Menge und Security – aber dennoch ist dieser digitale Aspekt der Livemusik ein riesiger Bestandteil der Musikkultur geworden.
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